Eine teure Kugel Eis

Im Jahr 2004 hat der damalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin behauptet, die Förderung der Erneuerbaren Energien koste deutsche Durchschnittshaushalte monatlich nicht mehr als eine Kugel Eis. Wer das Thema allerdings in den letzten Jahren mitverfolgt hat, musste feststellen, dass die EEG-Umlage seit ihrer Einführung im Jahr 2000 bis auf eine Ausnahme kontinuierlich angestiegen ist. Für das Jahr 2017 wird sie 6,88 ct/kWh betragen und hat damit gegenüber 2016 um über 8 Prozent zugenommen. Grund genug, zu hinterfragen, welche Auswirkungen die Entwicklung der EEG-Umlage auf einen Durchschnittshaushalt haben.

 

Verbraucher müssen zur Förderung von Strom aus Windkraft und Sonne wohl im nächsten Jahr tiefer in die Tasche greifen. Die Ökostrom-Umlage wird von 6,35 Cent auf 6,88 Cent pro Kilowattstunde angehoben.

Verbraucher müssen zur Förderung von Strom aus Windkraft und Sonne wohl im nächsten Jahr tiefer in die Tasche greifen. Die Ökostrom-Umlage wird von 6,35 Cent auf 6,88 Cent pro Kilowattstunde angehoben.

 

Begriffserklärung: Die EEG-Umlage einfach erläutert

Die EEG-Umlage ist Teil des sogenannten Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG). Dieses regelt die bevorzugte Einspeisung und Vergütung von regenerativen Stromquellen. Den Betreibern von Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung wird durch das Gesetz eine feste Einspeisevergütung garantiert.

Allerdings liegt diese garantierte Vergütung für die regenerativen Stromerzeuger in der Regel deutlich über dem Marktpreis, zu dem der Strom an einer eigens dafür vorhandenen Börse verkauft wird. Die somit entstehenden Differenzkosten werden durch die EEG-Umlage ausgeglichen. Sie ist von den Stromendkunden in Deutschland zu bezahlen.

 

Mehrbelastung der Haushalte

Die für einen Haushalt entstehende Mehrbelastung durch die EEG-Umlage lässt sich relativ leicht ermitteln. Für einen Vier-Personen-Haushalt wird von einem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 3500 kWh ausgegangen. Für das 2002 beträgt die EEG-Umlage 0,36 ct/kWh, was für dieses Beispiel einer Umlage von 12,60 € pro Jahr und damit ca. einem Euro pro Monat entspricht. Zu diesem Zeitpunkt kann man Trittins Aussage gelten lassen. Im Jahr 2017 sieht die Situation allerdings deutlich anders aus: Bei einer Umlage von 6,88 ct/kWh beträgt die Umlage für denselben Haushalt 240,80 € pro Jahr und damit über 20 € pro Monat. Dies dürfte dann für eine sehr große Kugel Eis im Monat reichen bzw. Trittins Aussage ist nicht haltbar. Und selbst für das Jahr 2002 kann man Trittins Aussage anzweifeln. Denn die EEG-Umlage unterliegt vollständig der Umsatzsteuer, sodass dadurch die Belastung für die Stromendkunden nochmals erhöht wird.

 

Zusammensetzung des Strompreises für Haushaltskunden im Jahr 2016: Die EEG-Umlage macht einen Anteil von ca. 22 Prozent aus (ohne Berücksichtigung der MwSt).

Zusammensetzung des Strompreises für Haushaltskunden im Jahr 2016: Die EEG-Umlage macht einen Anteil von ca. 22 Prozent aus (ohne Berücksichtigung der MwSt).

 

 

Wie lässt sich trotz der aktuellen Entwicklungen Geld bei den Stromkosten sparen?

Der Strompreis setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen, wie man in der nebenstehenden Grafik sehen kann. Im Gegensatz zur EEG-Umlage und der Umsatzsteuer sind nicht alle Faktoren gesetzlich festgelegt. Beispielsweise die Kosten für Stromerzeugung und Vertrieb werden maßgeblich durch den Markt bestimmt. Da Sie Ihren Strom kaum direkt bei den Erzeugern einkaufen, haben Sie hier zwar keinen unmittelbaren Einfluss, sehr wohl aber einen mittelbaren. Denn Sie können Ihren Stromanbieter wechseln und dabei den heraussuchen, der für Ihr Nutzungsverhalten den besten Tarif anbietet.

 

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Ihr eSave-Team